Lieber Raphael,
wir haben uns seit unserer Schulzeit wohl nur bei den von Rainer alle fünf Jahre organisierten Klassentreffen in Mahndorf gesehen. Und in der Schulzeit waren wir wohl auch nicht die dicksten Freunde. Aber es bewegt mich sehr, von deinem Ableben zu erfahren. Ich konnte wegen der Knieverletzung dieses Mal im November '23 nicht dabei sein und habe leider auch nicht gehört, ob es dir angesichts deiner Erkrankung möglich war, dabei gewesen zu sein. Aber wenn wir beide dort gewesen wären, wäre es das letzte Mal gewesen. bei dem wir uns in der Weise begegnet wären, wie man sich eben so begegnet - eben ohne an der Tod des Anderen zu denken oder sich überhaupt des Sterbens bewusst zu sein. Wir werden dich in dieser Runde vermissen, so wie dich offensichtlich viele vermissen. Als ich meine Mutter verloren habe, sagte mir ein guter Mensch einen Satz, der mir sehr geholfen hat: "Trauer ist heimatlos gewordene Liebe". Vielleicht hilft er allen, die dich geliebt haben und nun um dich trauern. Geliebt zu werden und geliebt worden zu sein, ist das Beste, was uns im Leben passieren kann. Schön, dass es dir ganz offensichtlich gelungen ist.
Dein ehemaliger Klassenkamerad aus dem Schulzentrum Sebaldsbrück in Bremen (1979-83), Piet Schwarzenberger, Haderslev, Dänemark